Sonntag, 31. Januar 2010

Was das Bloggen so mit mir macht

Das mit dem Bloggen hat etwas Seltsames für mich: auf einmal zeige ich meine Objekte und Zeichnungen vielen Menschen, nachdem ich jahrelang im stillen Kämmerlein, d.h. am Küchentisch, am Waldrand, auf der Wiese, in der Garrigue, am Meer daran gearbeitet habe, schweigend, wortlos - auf einmal mache ich Worte dazu und bekomme Wortmeldungen zurück, auf elektronischem Weg zumeist, von Freunden und Freundinnen auch mal direkt, du ich hab mir deinen Blog angesehen, interessant, was du so machst, hat mir gefallen (oder auch nicht). Das Echo freut mich sehr. Gleichzeitig sind da jetzt eine Menge Wörter und ein Mitteilen, wo einmal ganz viel Stille und Alleinsein war, da muss ich mich erst daran gewöhnen. Es ist eine schöne Vorstellung, dass Freundinnen in Lateinamerika und Europa sich meine Objekte, Zeichnungen, Texte ansehen, und Menschen irgendwo auf der Welt, die ich nicht kenne. Ich merke aber auch, dass das Bloggen mich beschleunigt, ich habe tausend Ideen, was ich noch erzählen und zeigen möchte, und wie. Zeichnen und Gestalten hingegen verlangsamt mich, bzw. ich komme in eine Art Zeitlosigkeit, ein wortloses Hier-und-Jetzt. Dieser mir sehr kostbare, verlangsamte, wort- und im glücklichsten Fall praktisch "ich"-lose Zustand ist jedoch sehr scheu und verflüchtigt sich, sobald ich "nach aussen" gehe, wenn auch nur mit einem halben Gedanken. Zugleich ist dies der einzige Zustand, den ich kenne, in dem Zeichnungen und Objekte entstehen, an denen etwas "stimmt", "verhebet".
Doch das sind ja zwei ganz unterschiedliche Dinge, der Prozess des Zeichnens und Bildens, an dem ich interessiert bin und in dem etwas entsteht, mit mir geschieht, und das "Produkt", das ich Euch danach irgendwann zeigen kann - das mir dann, wenn ich es zeige, schon selber fast ein wenig fremd vorkommt. Wenn ich es im Blog anschaue, ist "es" schon nicht mehr ganz meins, ich bin schon nicht mehr diejenige, in deren Händen es entstanden ist. Ich bin noch am Lernen, mit der Beschleunigung und dem Nachaussengehen (und dem leichten Suchtpotential!) des Bloggens umzugehen, damit es mir nicht beim Entstehen von Neuem in den Weg kommt. Sehe mir selber dabei zu, wie sich das so entwickelt, bin leicht amüsiert - auch gespannt, was da noch wird.

Esto de bloguear
Me parece un poco extraño, después de tantos años de trabajo solitario - en la mesa de mi cocina, sentada en un hueco en las rocas en la playa o en un tronco de árbol en la orilla del bosque, pero siempre solita y callada - ahora es rarisimo para mi de mostrar mis trabajos hacia fuera, de usar palabras para mis dibujos y objetos, de romper el silencio. Rico eso de poder compartir con Uds., por supuesto - me parece muy lindo que amig@s lejan@s (y personas que ni siquiera conozco) puedan ver mis munyekos, imágenes, textos - y me encanta que me digan o escriban, oye, vi tu blog, bonito, me gustó, me parece tan así o asá (o: no me tincó). Al mismo tiempo me estoy dando cuenta que eso de extravertir me acelera bastante, estoy llena de ideas que me dan vuelta en la cabeza, podría escribir esto, meter aquello en el blog. Lo que llena mi espacio silencioso de palabras y mi soledad de un público imaginado/imaginario (por real que sea). Aún estoy haciendo aprendizaje, viendo como puedo proteger la soledad y el silencio, el estado "atemporal", sin "yo" conciente - que es el único estado que conozco en el cual se desarrolla "algo nuevo" que tiene sabor a "verdadero". Ya veremos lo que pasa, en todo caso estoy aprendiendo algo nuevo, lo que siempre es entrete.

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